Von Trulli und Sassi – unterwegs in Alberobello und Matera

Die Altstadt von Alberobello erwacht am Abend. Einer Filmkulisse gleich schmiegen sich die kegelförmigen Dächer, der so genannten Trulli an die Hänge zu beiden Seiten der  Hauptstraße. Während in den Souvenirläden und Lokalen entlang der Hauptstraße des Trulli-Viertels viel Trubel herrscht, sind wir in den Seitengassen manchmal ganz alleine unterwegs und fühlen uns in eine andere Zeit und Welt versetzt. Die Trulli, die früher überwiegend von armen Bauern bewohnt oder als Ställe für die Tiere benutzt wurden, sind heute in Alberobello zu schmucken Touristenunterkünften heraus geputzt. 1500 der in prähistorischer Trockenbauweise erstellten Rundhäuser kann man allein in Alberobello noch bewundern.

Am nächsten Morgen steuern wir die 70 Kilometer entfernte Stadt Matera an, die für eine ganz andere Bauweise bekannt ist. Unser Thermometer zeigt 41 Grad, jeder Schritt den wir uns bewegen ist einer zu viel. Den Stadtspaziergang schieben wir deshalb notgedrungen noch etwas auf.  Unseren schattigen Agriturismo Wohnmobilstellplatz verlassen wir erst am frühen Abend, als die Temperaturen auf „erträgliche“ 38 Grad gesunken sind.

Schon der erste Eindruck von Matera ist atemberaubend. Von den Aussichtsterrassen der Oberstadt fällt der Blick auf die tieferliegenden Sassi, die Höhlensiedlungen, die an den steilen Felshängen zu kleben scheinen, tief unten die Schlucht Gravina di Matera und auf einem Felsen thronend die Kirche Santa Maria di Idris. Alleine die Felsenkirchen Materas sind einen Besuch wert.  Der Weg hinunter zu den Sassi führt uns über Treppen und steile Gassen in eine andere Welt. Die Häuser, die überwiegend aus Sand und Tuffstein erbaut und teilweise in den Fels gehauen wurden, geben der Stadt einen ganz eigenen Charakter. 

In der Karstlandschaft in und um die Weltkulturerbestadt Matera lebten die armen Bauern zusammen mit ihren Tieren noch bis in die 1950er Jahre In Höhlen. Der Besuch der ehemaligen Höhlenwohnung von Vico Solitario und seiner Famile bringt uns etwas Abkühlung. Am liebsten würde ich mich auf dem Familienbett der kühlen Wohnstatt etwas ausruhen, aber die nächste Gruppe artet schon, um die aussergewöhnliche Wohnstatt in Augenschein zu nehmen. Eine der zahlreichen Osterien in den Altstadtgassen ist dann doch die bessere Wahl für eine Ruhepause und Stärkung mit Orechiette und einem kalten Weißwein aus der Basilikata.

Übernachtung

Alberobello: Campingplatz Via Bosco Selva, schattig, 30 min Fußweg zur Altstadt

Matera: Agriturismo Stellplatz, 27 Contrada Chancalata, schattig, etwas außerhalb der Stadt